Taifun
(Mansul x Tareefah)
28.04.1987 - 31.10.2012
darf ich vorstellen, Taifun oder wie er mit Zusatz richtig heisst Taifun VII CH .
Vor dem Stall, Frühjahr 2006
Geboren wurde Taifun am 28.04.1987 im Vollblutarabergestüt "el saud" in der Schweiz als erster Sohn von Mansul.
Mansul stammt von Sawih Ibn Wisznu aus Wisznu von Witez II und Ofir und mütterlicherseits von Mekka deren Mutter Malikah war, eine Tochter von Ghazal Or.Ar aus Nazeer und Bukra.
Taifun's schöner Vater
Seine Mutter Tareefah ist eine Tochter von Kaisoon Or.Ar. aus Nazeer und Mansour und geht mütterlicherseits auf Tykwa und Espartero zurück.
Tareefah und Taifun 1987
Zum 20. Geburtstag von Taifun habe ich nun doch noch ein Photo von ihm mit seiner Mutter bekommen....sind sie nicht süss, die zwei.......
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Taifun als Fohlen, 1987 |
Taifun mit 19 Jahren, 2006 |
Abstammung hat mich nie besonders
interessiert im Bezug auf "turniermässige" Leistung und Aussehen (man reitet ja nicht auf der
Farbe) da für mich der Charakter am wichtigsten ist.
Leistung ist schön und macht Spass doch ich nehme sie so wie Taifun sie mir
bietet, das heisst nun nicht dass ich sie nicht auch mal fordere doch die
gemeinsame Zeit soll uns beiden Spass machen und wer hat nicht auch mal einen
schlechten Tag....ich war / bin nie böse wenn es an einem Turnier mal nicht so
geklappt hat wie ich mir das vorgestellt habe.
Ich habe ja oder eben nicht auch meinen Teil dazu beigetragen und oft lag es
auch ganz an mir......
Bettagsritt Einsiedeln, Herbst 2004
Taifun ist sehr liebenswürdig, aufmerksam
und auch geduldig und verständnisvoll, er akzeptiert meine Ecken und Kanten wie ich die
seinen und ist stets bereit sein bestes zu geben.
Er macht bei vielem mit (auch ungewohnte Sachen wie eine unerprobte Schlittenfahrt mit Glocken...und die haben ganz schön gebimmelt als Halsschmuck neben seinen Ohren)
und man kann auch Kinder und Reitanfänger auf ihn setzten....er weiss ganz genau
wer oben sitzt und wie er sich dann zu benehmen hat.
Verladen, Hufschmied, Tierarzt...alles kein Problem.
Und doch kann er auch ganz schön aufdrehen wenn es um die Wurst geht an einer
Fuchsjagd oder bei einem rasanten Galopp alleine, zu zweit oder in der
Gruppe....
Herbst 2004
Taifun wurde jahrelang im Distanzreitsport eingesetzt, allerdings blieben ihm die ganz grossen Rennen versagt weil seine Beine resp. Fesselgelenke nicht immer so mitmachten wie sie eigentlich sollten...wir hatten trotzdem immer grossen Spass und genossen die Ritte...er manchmal mehr als ich , denke ich, denn so was ist anstrengend und ich war manchmal froh, dass wir im Ziel waren obwohl er gerne noch weiter wollte....
Herbst 2004
Vor ein paar Jahren habe ich ihn dann ganz aus dem Sport zurückgezogen denn es
wurde einfach zu viel für die Beine und ich möchte ihn ja gerne noch viele Jahre
gesund und munter behalten.
So machen wir heute nur noch bei Fuchsjagden, Gymkhana, Patrouillenritten und
ähnlichem mit und geniessen lange Ritte am Wochenende.
Fuchsjagd 2005....bereit für die langen Galoppaden
Erster !....wir haben es geschafft obwohl wir als letzte wegkamen....Taifun scheute beim Start-Schuss doch wir haben alle überholt.....juhuii
Elsass, Frühsommer 2006
Da Taifun so einen guten Charakter hat (und
auch
als Abwechslung) wurde er auch eingefahren unter professioneller Leitung und so
machen wir ab und zu auch Ausflüge mit dem Wagen.
So kann wenigstens auch mein Mann mitkommen und es macht im grossen Spass denn
reiten ist nicht so sein Ding....so habe ich jetzt einen KT (Kutschentrottel)
statt wie früher einen TT (Turniertrottel) wie wir dem so frech sagen....
Ausflug mit Wagen, Frühjahr 2006
Einmal im Jahr machen wir eine Woche Ferien
im Elsass wo man so richtig lange und tolle Ausritte machen kann....es ist ja so
herrlich mit diesen vielen Feld- und Wiesenwegen, den brach liegenden
Wiesenstücken entlang von Feldern und den Waldwegen.....zu Hause gibt es ja
so was kaum noch (wenigstens nicht in dieser Länge und Vielfalt und fast alles ist
verboten...) und den schönen langen Galoppstrecken wo man auch mal ein flotteres
Tempo anschlagen kann....
Natürlich darf die gute Küche und der Wein nicht fehlen...wir sind ja
schliesslich im Elsass....und an Ausflugszielen für die unermüdlichen fehlt es
auch nicht....
Impressionen
Kurze Pause zum nachgurten, Elsass, Frühjahr 2005
Nach dem wohlverdienten Sandbad, der Ritt war lang, Elsass, Frühsommer 2006
Weidegang, Elsass, Frühsommer 2006
Leider hat Taifun seit 2005 einen Knubbel am
Hals, gleich hinter der Ganasche, wir haben ihn anfangs 2006 im Tierspital
untersuchen lassen, er musste sich an dieser Stelle scheren lassen, für lange
Zeit stillstehen für die Ultraschallbilder und sich sieben mal in den Knubbel stechen lassen um Proben zu nehmen....er hat alles stoisch ertragen und das ohne
Beruhigungsmittel......Charakter ist eben doch das wichtigste.
Gemäss Befund ist es gutartig doch wer weiss ob das so bleibt, eine Operation
ist schwierig weil es direkt neben der Hauptschlagader und Luftröhre liegt, bis
jetzt zeigt er keine Beschwerden und ist munter, vergnügt und leistungsbereit
wie immer mit seinen doch fast 20 Jahren....!
Ich hoffe sehr, dass das so bleibt, nicht schlimmer wird und mir noch viele schöne Jahre mit ihm vergönnt sind.
Update 2007: ....leider hat sich der Knubbel
innerhalb kurzer Zeit mehr als verdoppelt und eine erneute Untersuchung im
Tierspital liess keine Zweifel offen....er muss raus.
Wie Ihr auch unter News nachlesen könnt war das eine Geschichte für sich....zum
Glück ging alles gut und Taifun hat sich gut und vor allem rasch erholt....er
ist wieder "purlimunter" wie wir im Schweizerdeutsch sagen und wieder ganz der
Alte.
Ich habe das Gefühl, als wurde er mir nun ein zweites mal "geschenkt".....
Zum Geburtstag habe ich eine neue Kamera geschenkt bekommen und die musste ich doch gleich ausprobieren....sie ist viel schneller als meine alte, mit der kam ich doch meistens zu spät auf dem Sandplatz oder auf der Weide wenn Taifun mal wieder so richtig photogen ist.....diesmal hat es geklappt....juhuii
Sandbad nach einer Ausfahrt, Sommer 2007
2008
....die Geschichte scheint sich zu
wiederholen denn was habe ich weiter oben unter 'update 2007'
geschrieben...>Taifun wurde mir ein zweites Mal geschenkt<...jetzt gibt es einen
neuen
Update 2008 Taifun wurde mir ein drittes Mal geschenkt.....!!
Taifun Elsass 2008
2008 hat eigentlich ganz gut begonnen als im
Frühling bekannt wurde, dass ein neues Pferd in die Freilauf-Gruppe kommen
möchte. Nach Abwägung von
Pro und Kontra war ich eher dagegen, regte aber zu einer Diskussion aller
Beteiligten an was leider nicht stattfand. Es wurde dann entschieden, dieses
Pferd nicht zu nehmen.
Nur wenige Wochen später hiess es dann aber plötzlich das Pferd komme nun doch.
Es wurde direkt in die Gruppe integriert ohne Abtrennung zu den
anderen...!!..man sehe da keine Probleme.
Taifun war bis dato Chef der kleinen Herde und es kam wie es kommen musste...er
wurde verdrängt, gebissen und stand nur noch in der Ecke mit hängendem Kopf. Man
sah noch immer keine Probleme, meine Bedenken wurden negiert.
An einem Montag Abend kam dann ein Telefon, Taifun gehe es nicht gut, er stehe
nur noch auf drei Beinen, der Tierarzt sei informiert worden....was war
passiert....allem Anschein nach wurde Taifun gebissen, gejagt und bekam entweder
direkt einen Schlag mit dem Huf gegen das linke Hinterbein oder fiel auf der
Flucht vor dem Aggressor um.
Er hatte mehrer Bissspuren, einige offene Stellen und am linken Hinterbein, auf
der Aussenseite, gleich unterhalb des Sprunggelenks, ein tieferes Loch. Taifun
bekam Spritzen, die übliche Wundbehandlung und für mehrere Tage Boxenruhe.
Seit jeher ist Taifun hart im Nehmen und so ging es gut vorwärts, nach kurzer Zeit konnten wir schon wieder ruhige Spaziergänge an der Hand machen. Allerdings begann sich am Bein, gleich über dem 'Loch' ein Knubbel zu bilden (eventuell sei auch die Knochenhaut angerissen oder entzündet hiess es dann) der sich zu einem bleibenden Überbein entwickeln könnte....wir bekamen eine entzündungshemmende Salbe die wir fleissig auftrugen.
Das alles geschah kurz vor unseren jährlichen Ferien im Elsass....
Kaum jemand hatte ernsthaft Bedenken ihn mitzunehmen, bei mir blieb ein ungutes
Gefühl weshalb ich ihn auch nicht voll einsetzte respektive nur kleinere Ritte
unternahm. Just war ein junges Pferd mit dabei und so waren wir meist nur zu
zweit oder dritt unterwegs ohne kilometerlange Galoppe.
Nichtsdestotrotz schien Taifun fit und munter, ich musste ihn eher bremsen (wie
sonst üblich im Elsass), nur auf sehr hartem Untergrund im Trab zeigte er eine
leichte Unregelmässigkeit in der Hinterhand.
Nach dieser Woche wurde es dann, kaum zurück, merklich schlimmer, Taifun war
unmotiviert und man spürte je länger je mehr, dass etwas nicht stimmte. Der
Tierarzt kam erneut, Taifun zeigte beim vortraben und nach der Beugeprobe eine
deutliche Lahmheit hinten links, eine Entzündung der Sehne, der Knubbel war
grösser schien aber nicht zu schmerzen, Unregelmässigkeit hinten rechts, einen
steifen Rücken und verkrampfte Hinterhand......ich war platt denn er lief im
Elsass ja fast wie immer.....und nun voller Selbstvorwürfen......was hatte ich
da nur getan.
(...allerdings war der Tierarzt eher der Meinung, dass das wohl nicht direkt mit
dem "Unfall"..wie der Vorfall im Frühjahr nun genannt wurde.....zu tun
habe....??!! (ohne Worte)....man sprach von Folgeerscheinung und Verdacht auf
Spat.....)
Taifun bekam für 4 Wochen Stallruhe mit kurzem, ruhigen Weidegang jedoch keine
Spaziergänge und ein Pulver gegen Entzündungen, dazu Termine bei einem
Masseur/Physiotherapeut.
Es dauerte zwar eine ganze Weile bis der Masseur endlich Zeit hatte doch schon nach zwei
Therapien schien es ihm besser zu gehen, das Pulver tat das seinige.
Der Physio
war der Meinung, dass alles im Bereich respektive vom Widerrist ausginge
(Steifheit und Lahmheit) wohl verursacht durch den (eventuellen) Sturz resp. dem
"Unfall". Wir sollten nun täglich spazieren gehen damit die Muskeln nicht wieder
verkrampften.....
Das taten wir dann auch nach gutem Treu und Glauben und wagten nach einiger Zeit
und erneutem Anraten ruhige Ausritte.
Taifun war fleissig im Schritt und schien aufgestellt und willig doch der Trab
war erneut unregelmässig bis deutlich lahm. Jetzt hatte ich endgültig genug und
verlangte einen Termin im Tierspital......so konnte es ja nicht weitergehen.
Zwei Tage vor unseren Ferien in Russland bekamen wir ihn und verbrachten fast
drei Stunden dort bis wir endlich wussten 'was' und 'warum' los war.
Taifun hatte einen doppelten Griffelbeinbruch hinten links, verursacht durch einen Schlag oder Sturz im Frühjahr !!!
Der Körper versuchte zwar den Spalt zu
heilen, konnte aber nicht richtig und der Knubbel war nichts anderes als
aufgestaute, vorige 'Masse', auf der Innenseite drückte sie bereits auf die
Sehne.
Es gab nun zwei Möglichkeiten....warten bei absoluter Boxenruhe auf Besserung
resp. Selbst-Heilung (mit der Gefahr, dass die Sehne sich so entzündet dass
schlussendlich nichts mehr zu machen ist....!) oder eine Operation mit Fixierung
durch eine Platte (der Bruch war im oberen Bereich sonst hätte man das Stück
Griffelbein entfernen können.
Also wieder Narkose, OP, Aufwachen....und alle anderen Gefahren die so was mit
sich bringen.....das hatten wir doch erst gerade hinter uns gebracht im 2007.
Trotzdem entschied ich mich für die OP, da es unter dem Strich die besseren
Heilungsaussichten brachte (Taifun ist ausserdem zäh und hatte eine gute
'Heilhaut'...wie schon öfters bewiesen), nur konnten wir nicht länger warten
resp. nicht bis ich wieder zurück war aus den Ferien.
Es war nun bereits Donnerstag, am Freitag morgen sollten wir fliegen, alles
musste organisiert werden.....eine Kollegin aus dem Stall brachte Taifun
schliesslich am Montag ins Spital wo er tags darauf operiert wurde.
Ferien sollten eigentlich der Entspannung dienen doch ich sass wie auf Nadeln
bis dann endlich das erlösende SMS kam.....Taifun hatte die Narkose und die OP
gut überstanden und war wieder zurück in der Boxe.....uffffffff.....eine zweite
Kontrolle zeigte dann bald, dass soweit alles gut verlaufen war und Taifun
konnte bereits nach kurzer Zeit wieder nach Hause.
Update Juli 08: Taifun ist wieder da und hat
nun für zwei Monate Boxenruhe. Ich bin sicher, wir schaffen das und Taifun ist
bald wieder fast der "Alte"....ausserdem ist ja geplant, dass er diesen Winter
in Frankreich auf die Weide geht.
Ich denke wir beide können diese Pause sehr gut brauchen.
Update August 08: ...die Fäden sind
gezogen, die Naht ist sauber und den dicken Verband muss er auch nicht mehr
tragen.....zur Krankenbox ist wieder ein kleiner Auslauf gekommen und wenn es so
gut weitergeht können wir in ein paar Wochen wieder spazieren gehen an der
Hand....eine halbe Stunde täglich hat uns der Arzt verschrieben.....
Zur Zeit gehen wir auch so oft wie möglich an der Hand grasen auf der Weide, das
geniesst Taifun sehr und ich auch.....es tut gut nach einem langen Tag im Büro
resp. im Stall gemeinsam die Seele draussen baumeln zu lassen wenn ich das so
sagen darf.....dazu bekommt er zwei bis dreimal die Woche ein warmes Mash und
auf das freut er sich immer ganz besonders.....schlabber....mampf....
Zum Glück nimmt es Taifun ruhig und gelassen und so sind wir alle zuversichtlich dass alles wieder gut wird.....
2009
2009....ich kann nur hoffen, dass uns dieses Jahr mehr Glück bringt als das letzte....es kann kaum noch schlimmer kommen habe ich 2008 mal gedacht doch ich wurde anders belehrt....
Ja im August 08 war alles noch in Ordnung
und wir waren guter Dinge....wir gingen fleissig spazieren, haben hier und dort
mal ein Maul voll Gras genommen und uns so an die Anweisungen vom Tierspital
gehalten.....
Dann im September, wenige Wochen bevor Taifun seine "Winter"-Ferien in
Frankreich antreten sollte brach eine Welt zusammen....ja, das hört sich jetzt
vielleicht übertrieben an doch ich empfand es genau so.....ich kann es immer
noch nicht so richtig fassen, mache mir noch immer schwere Vorwürfe und kann
immer noch nicht so richtig damit umgehen.....
Als ich an einem Sonntag in den Stall kam um mit Taifun spazieren zu gehen stand
er an der Heuraufe und nagte etwas lustlos am Heu rum....als ich ihm das Halter
anlegte und ihn zum Putzplatz führen wollte blieb er einfach stehen und wollte
nicht mit...ich dachte nanu und zog etwas am Strick (normalerweise kam er immer
gleich so mit ohne zug am Halfter)...dann etwas stärker und nochmals und endlich
setzte er sich in Bewegung und dann sah ich die Bescherung...er konnte kaum noch
gehen und hatte offensichtlich Schmerzen......!!
Wir gingen dann ganz langsam und vorsichtig aus dem Paddock damit ich das
genauer mal anschauen konnte...ich hatte ja Verdacht auf einen Abszess im Huf
durch einen grossen Stein (hatte er schon einmal vor Jahren) oder was ähnliches
wie Huflederentzündung. Taifun ging ja noch nicht soooo lange Barfuss (auf die
Weide konnte er nur ohne Eisen gehen) denn es dauert immer seine Zeit bis sich
die Hufe richtig an das barfuss gehen gewöhnt haben.
Was tun? Bei uns im Stall hat auch eine gelernte Tierpflegerin ihre Tiere, mit
viel Erfahrung bei Pferden (alte, kranke), also rief ich sie gleich an. Leider
hatte sie Dienst und konnte nicht kommen doch ihre Schwester (auch
Pferdehalterin) die in der Nähe wohnt hatte Zeit und so konnten wir gemeinsam
(mit Ratschlägen per Natel) die Sache angehen.
Auch sie tippte auf Huflederentzündung und so legten wir entsprechende Verbände
mit Polster an beiden Vorderhufen an um etwas Linderung zu bringen.
Ich machte mir natürlich grosse Sorgen wusste aber auch, dass er schon einmal so
eine Entzündung gut überstanden hatte.
Am Montag kam dann der Tierarzt und die effektive Diagnose war der Hammer.....
......akute Hufrehe!!!
Wer nicht schon selber von dieser Diagnose betroffen war kann sich kaum
vorstellen was da in einem vorgeht...
Es wurden Röntgen-Aufnahmen gemacht, das Bild wurde klarer....es hatte sowohl eine Senkung wie auch ein Rotation stattgefunden....doch man gab ihm noch eine Chance, es könnte ja alles viel schlimmer sein..............................................................................das Ende war allen klar.
Taifun bekam Medis und kurze Zeit später
einen speziellen Rehebeschlag.
Jetzt hiess es warten, Geduld haben und schauen wie es sich weiter
entwickelt......
Der Hufschmied empfahl mit auch noch eine Homöpatin mit Erfahrung in der
Behandlung von Rehe-Pferden......
Warten und Geduld kannten wir ja schon, Homöopathie war auch nicht ganz neu habe
ich das ja selber bei mir auch schon angewandt.
Doch was unbekannt war....war die ganz grosse Leere und
Ratlosigkeit......umzingelt von Schuld, Vorwürfen, (Ver-)Zweifel(und) und vor
allem Selbstvorwürfen...............
Was um alles in der Welt hatten ich/wir bloss falsch gemacht.
Der Tierarzt stellte Fragen und meinte
schlussendlich fast lapidarisch, es handle sich um eine Futter-Rehe.
Wir hatten wohl das Futter zuwenig reduziert, falsch zusammengesetzt oder sogar
das kurze grasen war schlicht und einfach zuviel......doch was geschehen war war
geschehen und konnte nicht mehr geändert werden.....dabei hatten wir uns genau
an die Anweisungen vom Tierspital gehalten.
Ganz genau werden wir das wohl nie erfahren doch ich trug die Verantwortung und
es zerriss mich fast.........hätte ich doch nur.......ach hätte ich doch
nur.....................
..............................warum......warum.............................warum
nur...............
.....es sollte noch "dicker" kommen.....................
Die Homöopathie schien zu helfen, es ging
langsam aufwärts.....wir konnten wieder die ersten Spaziergänge an der Hand
machen
Mitte Dezember hatten wir dann ins Tierspital weil ja noch die
Abschlussuntersuchungen zum Bruch respektive der Operation des Griffelbeines
ausstehend war.
Die Aufnahmen zeigten dann, dass alles soweit gut verheilt war, die Zubildungen
waren zurückgegangen, die Platte und die Schrauben war stabil und gut verankert,
sie musste nicht wieder entfernt! werden........uff
Ich bat die Ärzte dann um eine Zweitmeinung zur Rehe und es wurden weitere
Röntgenaufnahmen gemacht und auch Blut genommen.
Die Diagnose wurde bestätigt, es hiess der Schub habe sich soweit stabilisiert,
wir seien auf dem Wege der Besserung und die Aussichten seien nicht schlecht.
Sie waren auch sehr zufrieden mit dem neuen Beschlag, der wieder der
Standard-Beschlag jedoch mit kurzer Zehe war.........Hoffnung tauchte für
Sekunden aus der Tiefe.......
Doch dann kam ein neuer Verdacht auf......zum Glück stand ich nahe an der Wand des Untersuchungsraumes.......Wucherung/Zuwachs (oder auf Deutsch Tumor) auf der Hirnanhangdrüse oder anders gesagt.......Equine Cushing Syndrom.........wie bitte...was...?!?!?!?
Eine speziellere Blutuntersuchung sollte innerhalb einer Woche mehr dazu sagen können und wir wurden entlassen..........
Zu Hause wurde natürlich gleich mal das
Internet durchforscht nach mehr Informationen und was ich da las gab zwar
Antworten aber viele Fragen blieben offen.........
Eine Störung auf dieser Drüse kann sich ganz unterschiedlich äussern......eine
(die schlimmste) Form davon ist Hufrehe.....allen gemeinsam ist eine "Chaos" im
Hormonhaushalt respektive dem Stoffwechsel.
Leider konnte das Ergebnis der
Blutuntersuchung kein klares Ergebnis liefern doch die Werte waren alle im
höheren Bereich, der Verdacht auf Cushing also berechtigt.
Wir bekamen Tabletten (die übrigens aus der Humanmedizin stammen und für
Parkinson-Kranke bestimmt sind) und die Anweisung, mal eine gewisse Dosis zu
verabreichen und man werde dann in zwei/drei Monaten, wenn die Packung leer sei,
wieder eine Blutuntersuchung veranlassen müssen um zu schauen ob und wie es sich
verändert hat........na ja.
Meine "Pferde"-Welt war nun endgültig aus den Fugen geraten.........Up-side-down and round and round............... wäre wohl die einzige Beschreibung dafür..............
Mitte Dezember begannen wir mit der ersten
Gabe, die Homöopathie wurde fortgesetzt, das Futter war drastisch reduziert
worden auf Heu, Äpfel, Rüebli und etwas Kanne-Ferment zur Unterstützung.
Taifun schien es soweit gut zu gehen, die Dauer der Spaziergänge wurde langsam
erhöht, meine Reiterin sass auch auf....nur Schritt natürlich.....und Taifun war
zwischenzeitlich so "spritzig", dass er mir an der Hand sogar träbelte,
schneller gehen wollte und auch mal wieder seine 5-Araber-Minuten zeigte mit
Kopf-Aufwerfen, Bein schwingen, Quietschen und Stolzier-Trab......
...........................
Update Mitte Januar 09.......Taifun hatte einen neuen Rehe-Schub !!!!
Ich finde fast keine Worte...............
Es kam alles ganz langsam und schleichend
und wir haben es schon wieder erst nach einigen Tagen bemerkt.....am letzten
Samstag war der Tierarzt notfallmässig da und hat versucht zu helfen....was noch
so gerade ging.
Heute waren wir nun in der Pferdeklinik für weitere Untersuchungen......leider
kann man noch immer nicht genau sagen was den neuen Schub verursacht
hat........es kommen viele Sachen in Frage, es kann auch eine Kombination
sein......bösartig gesagt: ein Puzzle-"Spiel" oder die berühmte Nadel im
Heuhaufen jedoch mit Variation....einem Damokles-Schwert => wann kommt der
nächste Schub....wird es der der letzte sein....!!
Hufrehe ist nicht heilbar und alles nur eine Frage der Zeit.......
Update Anfangs Februar 09........es geht langsam voran.....aber besser als gar nichts auch wenn es diesmal länger dauert als beim ersten mal.....wir konnten das Quadrisol absetzen und wenn es weiter so läuft wird Ende nächster Woche nochmals Blut genommen für weitere Tests....zur Zeit sieht es danach aus als sei die fehlende Schilddrüse (siehe update 2007 und News) das "Problem"......das Tierspital hat auch endlich, nach wiederholten Mahnungen! die Blutergebnisse zum vergleichen an meinen Tierarzt geschickt....dabei stellte sich heraus, dass sie nur einen! Wert untersucht haben und nicht, wie mir damals am Telefon bestätigt und erklärt wurde "mehrere"! Werte, die alle! im oberen Bereich seien.....vergessen wurde auch eine spezielle Untersuchung für den Wert der Schilddrüse obwohl das Tierspital davon wusste (ich hatte es mehrfach erwähnt und die Operation wurde ja seinerzeit auch von ihnen durchgeführt).
Taifun hat zur Zeit "Spazierverbot", er nimmt es ruhig und gelassen und lässt auch alles andere wie Medikamentengaben über sich ergehen....ich setze die Behandlung mit Homöopathie fort auch wenn ich nicht mehr so recht dran glaube und setze auch verschiedene Sachen wie spezielle Hufsalbe, ein Rehe/Cushing Futter mit Vitaminwürfeln (vom Tierarzt empfohlen) und Kanne-Ferment ein.....ich glaube ganz ehrlich gesagt nicht, dass das was nützt doch nichts tun wäre noch schlimmer.....
Während der akuten Phase mit stärkeren Schmerzen war das Taifun gut anzusehen, er hatte ein "verschleiertes" Auge und war etwas down....allerdings, so hatte ich den Eindruck, nie so stark dass er aufgeben wollte......sein Auge ist jetzt wieder klarer, er wiehert wenn ich komme, sucht mit den Lippen nach "Guteli" bei mir und wirkt nach wie vor "als sei er am und im Leben" und kämpferisch.......so lange er kämpft kämpfe ich mit...........
Es ist einfach so unglaublich schwer und macht so weh, dass ich es kaum beschreiben kann.....ich liebe Taifun sehr und der Schmerz, die Angst und die Ohnmacht ihm wohl doch nicht helfen zu können zerreisst mich fast.
Ich hoffe nur, dass ich ihn gehen lassen kann wenn es soweit ist und dass ich den richtigen Moment nicht verpasse.......das bin ich ihm schuldig.
Ich bin noch da.......Taifun April 2009 vor dem Stall
Update anfangs April 09.......tja, was soll ich sagen.....die neuen Blutuntersuchungen haben nicht viel gebracht...wir sind so schlau oder eben nicht wie vorher.....er hat einige Werte die etwas erhöht sind und andere die etwas tiefer liegen als normal doch es ist (noch) nicht schlimm und ist, gemäss der Meinung meines Tierarztes, auch nicht DER Auslöser der Krankheit....also auf gut Deutsch "zurück an den Start"......seufz.
Mein Tierarzt, ein Spezialist für Pferde mit
eigener Klinik, hat sich bis jetzt viel Zeit für mich / uns genommen und viel
erklärt, ich vertraue ihm....ganz ehrlich gesagt, was bleibt mir auch anderes
übrig.
Wir setzen im Moment keine weiteren Medis ein und haben auch das Cushing Mittel
abgesetzt, wer weiss ob nicht gerade auch diese Tabletten Schuld waren am
zweiten Schub...niemand kann es mit Gewissheit sagen (das Tierspital meint klar
nein, mein Tierarzt meint sie seien nicht nötig und meine Homöopathin hat auch
den Verdacht dass sie nicht gut seien in diesem Fall..)
Wir machen also weiter mit dem Spezialfutter und den Zusätzen, Globuli und
Huffett und harren der Dinge die da noch kommen.....
Seit kurzem gehen wir auch wieder länger raus....das heisst wir spazieren an der Hand oder reiten (nur Schritt im Moment) für eine bis ein/einhalb Stunden oder machen auch schon kleinere Ausfahrten mit dem Sulky (natürlich nach Absprache mit dem Tierarzt).
Die erste halbe Stunde ist Taifun steif und
ungelenk (fast wie früher) doch dann taut er auf und wenn es wieder Richtung
Stall geht kann er bereits quietschen, den Kopf schütteln und die Beine werfen
und "träbeln" und posieren wie ein junger Hengst.....es kann ihm nicht schnell
genug gehen........eigentlich ein Aufsteller!
....doch leider muss ich ihn noch bremsen und zur Vernunft mahnen....das findet
er gar nicht lustig....so kaut er am Gebiss, schäumt, rollt sich ein und hat
auch schon "gebockt"....
April 2009...gezeichnet von der Krankheit und den Folgen....wir kämpfen weiter....
Wir haben ihn geschoren damit es etwas
leichter geht mit dem Fellwechsel, jetzt hat er fast Appy-Tupfen wo das
Sommerfell durchscheint. Langsames und sehr vorsichtiges Angrasen steht auch
noch auf dem Programm, er wird nie wieder auf die Weide können wie früher doch
wir werden es mit einer Fressbremse versuchen damit er mit der Stute raus kann
auf die Weide um wenigstens halbwegs ein "pferdegerechtes" Leben (so weit wie
wir es bieten können) zu führen.
Er ist ja geduldig und vernünftig deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir auch
das schaffen......was bleibt uns denn auch anderes übrig....
Taifun und sein Sandbad.....das liebt er sehr !
Update 10.04.09.......eben war ich noch voller Zuversicht doch wie schnell kann sich das ändern......wir hatten Riesenglück im Unglück...........das "neue" Pferd im Stall, das ja bereits den "Unfall" mit Taifun im Frühjar 08 verursacht hat (Griffelbeinbruch) ist in der letzten Nacht durch den Zaun gebrochen auf die Seite von Taifun und Calie und hat ihn gejagt und arg vermöbelt....er hat einige Bisse abbekommen, davon einer in der Gurtenlage (super, reiten ist wieder gestrichen für die nächste Zeit ). Zum Glück wurde er nicht geschlagen oder besser gesagt dabei ist nichts gravierendes passiert.....er läuft gerade und hat auch keine offenen Stellen......
Was muss wohl noch alles passieren bis.................
Update Oktober 09........was habe ich das
letzte mal geschrieben "was muss noch alles passieren"....dieses mal kam es von
innen und ganz unerkannt......es muss Mai gewesen sein als ich bemerkte, dass
Taifun Gallen an den Hinterbeinen entwickelt hat, an und für sich nichts
tragisches (wenn sie weich bleiben), er hatte sie schon ein paar mal, dann
gingen sie wieder weg und kamen irgendwann wieder, auch andere Pferde im Stall
haben das.
Dieses Mal aber wurden sie grösser und es kamen auch Kreuzgallen mit dazu.
Nun muss man noch erwähnen....unser Masseur/Physo hat beim letzten Besuch
gemeint, wir könnten nun wieder vorsichtig anfangen mit traben das haben wir
dann auch getan. Alles ganz langsam und vorsichtig, Taifun war am Anfang sehr
steif und ungelenk und schaukelte wie ein Schiff, dann wurde es langsam besser
und es ging so so la la....einige Strecken ganz gut, die anderen schlechter doch
man musste ihn nie gross antreiben....allerdings auch nie ganz gut und ohne
"Unregelmässigkeit".
Eigentlich schrieben wir die Gallen dem traben zu doch irgendwie hatte ich trotz
allem ein ungutes Gefühl......
Also rief ich den Tierarzt an und bat um
einen Besuch...............oh weia.
Die Gallen, kein Problem sagte er, doch Taifun hätte noch immer (oder wenn wir
Pech hätten) oder wieder eine Entzündung in den Hufen.............nein, nein,
nein................warum nur ?????
Fast schon wie üblich konnte mir der Arzt
auch nicht sagen warum und verschrieb wieder Schmerz-Medis und stricktes
Schonprogramm. Zusätzlich meinte er ich soll mir doch auch Gedanken machen über
den Schmied da er nicht zufrieden war mit dem Beschlag.
Er nannte mir ein paar Namen und nach Rückfragen bei anderen habe ich mich dann
für einen neuen entschieden, der seine Lehre bei einem sehr bekannten Schmied im
Tierspital gemacht hat, er hatte also viel Erfahrung mit Problemhufen,
Orthopädie etc.
Vor dem ersten Termin gingen wir wieder
röntgen.............das Ergebnis war schlicht und einfach
niederschmetternd.....die Senkung und Rotation war noch grösser geworden!
Der TA meinte nur "vergessen Sie es", sie werden ihn deswegen verlieren, weg
damit..........
Meine Pferdewelt lag eh schon in Trümmer.......jetzt tat sich erneut ein Loch auf und, ich muss es zugeben wenn ich ehrlich bin, ich hätte Taifun am liebsten einfach da stehen lassen, hinter ihm die Türe geschlossen und wäre gegangen............nur weg, weg und alles vergessen.............!!!!
Nun, das habe ich natürlich nicht getan..............aber die Gedanken sind gerast und mir war schlecht.........und immer wieder die Frage: warum nur?
Wieder zuhause habe ich mir geschworen noch
nicht aufzugeben und weiterzukämpfen wenn Taifun wollte.........er wollte.
Der neue Hufschmied kam und sah sich das ganz an, er meinte er habe schon viel
schlimmeres gesehen und wir bekämen das wieder hin mit Geduld und eben dem
richtigen Beschlag und eine entsprechende Korrektur beim schneiden und
feilen....
Na ja, ich dachte der redet ja auch bloss um mir Mut zu machen, schliesslich bin
ich eine neue Kundin........aber wie ich mich dann selber überzeugen konnte, er
verstand sein Handwerk und die Hufe sahen ganz anders und besser aus.
Nach einiger Zeit hatte sich Taifun daran gewöhnt und lief wirklich etwas
besser.
Ich habe danach auch nochmals intensiv im
Internet gesurft und bin auf der Seite einer Tierheilpraktikerin in D auf
Kräuter und andere Zusatzfutter gestossen für Rehe-Pferde. Das hörte sich alles
gut und überzeugend an und ganz nach dem bekannten Motto "nützt es nicht,
schadet es nicht" habe ich das alles bestellt.
Die Kräutermischung soll den ganzen Stoffwechsel wieder auf Vordermann bringen,
die Vergiftung bekämen, den Körper reinigen und auch helfen bei eventuellen
weiteren Schüben, dazu bekommt er jetzt auch eine biologische Hufkur für eine
verbesserte Struktur des Horns.
Die Hufe sehen besser aus, der Schmied ist zufrieden (auch wenn er nicht zugeben
kann dass diese Kur auch was nützt....) und Taifun scheinbar auch
Bis jetzt bin ich auch zufrieden damit, es scheint ihm wirklich wieder besser zu gehen, es geht auf und vorwärts, und bei manchen Spaziergängen zieht er schon ordentlich, trabt an der Hand an, spielt "ich bin ein Araber Hengst", quietsch, wirft das Bein und ist auch schon quer, neben mir her, im träbel Trab den Weg entlang getänzelt.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass da so bleibt oder eben noch besser wird so dass wir vielleicht im Frühling auch wieder mal an Ausritte denken können...............
...wer besucht mich denn da......Taifun Dezember 2009
....wo bleiben die denn, wir wollten doch eine Ausfahrt machen....Dezember 2009
2010
2010.....ich hoffe ja sehr, dass ich dieses Jahr "nur" Gutes berichten kann...wir werden sehen und 'harren der Dinge die da noch kommen werden' wie man so schön sagt...
Im Dezember hatte ich zum ersten Mal eine
Pferde-Kinesiologin engagiert. Bei meinen Recherchen im Netz bin ich auf viele
verschiedene Seiten gestossen und wie bereits mehrmals erwähnt....man versucht
einfach alles um zu helfen und greift nach jedem Strohhalm.
Die Tierärzte haben mich resp. uns ja ganz schön im Stich gelassen was das
weitere Vorgehen anbelangt...ich habe Hilfe bekommen als es ganz akut war aber
auch nicht mehr.
Die Kinesiologin war also da und hat eine erste 'Untersuchung' vorgenommen, das
Ganze dauerte fast zwei Stunden und war sehr interessant. Sie hat sich Zeit
genommen, uns zugehört und war sehr offen, Taifun war die ganze Zeit über sehr
geduldig und hat gut mitgemacht obwohl es ein sehr kalter Tag war und doch
allerlei Neues auf ihn zukam.
Ich bekam wertvolle Tips und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten
Besuch.
Des weiteren habe ich inzwischen auch Haare von Taifun für eine Analyse
eingeschickt und warte nun gespannt auf das Ergebnis. Ich hoffe, dass sich damit
der Futterplan und all die Zusätze optimieren lässt um wirklich das Beste für
Taifun herauszuholen.
Wer weiss, vielleicht liefert es auch Antworten auf das "warum" der Rehe....sind
wir mal gespannt.
Um auch mal etwas positives zu
berichten......eine kleine Zusammenfassung von unserem heutigen Ausflug.
10.01.10: ...war ein Sonntag und wie so oft gingen wir länger raus, unter der
Woche im Dunkeln macht es nicht immer so grossen Spass.
Wir machten einen langen Spaziergang in der Ebene, da ist fast alles flach mit
nur kleinen Steigungen und die Wege sind in der Regel ganz gut im Winter. Es war
sehr kalt, die Bise ging und es lag auch ordentlich Schnee. Zum spazieren nehme
ich nur ein Halfter und einen langen Strick, Taifun ist gut zu händeln auch wenn
es mal ein bisschen forscher vorwärts geht.
Wie immer braucht Taifun eine halbe Stunde, in dieser Kälte auch länger, bis er
eingelaufen ist.
Nach einer drei-viertel Stunde war er wach und warm und dann ging er recht
fleissig, das Auge war wach und klar, die Ohren gespitzt und die Nüstern offen
für alle Gerüche rundherum....
Ein kleiner Hund kläffte uns an beim vorbeigehen und machte gar von hinten eine
kleine Schein-Attacke (nicht alle Hundehalter begreifen, dass so was auch böse
enden kann...), Taifun stört das sonst gar nicht doch heute nutzte er die
Gelegenheit für einen Satz auf die Seite, ein tiefes Schnauben und Bein
werfen.....der Hundebesitzer war etwas erschrocken und entschuldigte sich.....na
ja, mache werden es nie lernen.
Taifun ging dann sehr fleissig weiter, immer gespannt auf eine Gelegenheit
wartend zu quietschen, einen Seiten-Hüpfer zu tun, ein Vorderbein und den Kopf
zu werfen....das kenne wir ja schon bestens.
Mehrmals trabte er an (das kündet er meistens mit einem leisen Grunzen oder
Quietschen an...wie eine Anfrage) und wenn ich ihn lasse geht es los. Wo der
Boden / Untergrund ok ist lasse ich ihn auch und jogge/renne dann neben ihm her.
Natürlich alles in Massen und mit möglichst ruhigem Tempo.....wenigstens
versuchen wir es.
Er hat begriffen, dass es im Moment so sein muss und so trabt er öfters in einem
richtigen "Westernpferde-Jog" neben mir her, ich kann dabei bequem wenn auch
etwas schneller neben ihm laufen.
Natürlich habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht ob das auch gut ist für
ihn doch wenn er den Trab schon selber anbietet und das Tempo stimmt....warum
nicht, nicht wahr?
Heute wären die Trabstrecken wohl länger gewesen doch mir ging die Puste aus im
tiefen Schnee...uff....wenigstens gibt es schön warm bei dieser Kälte.
Als Zusatz gab es dann auch noch einen Satz in die tief mit Schnee bedeckte
Wiese mit einem Bocksprung dazu um wenige Sekunden später wieder brav neben mir
her zu trotten.....ich kenne die Stellen wo er die Gelegenheit nützt das zu
machen wenn er Lust hat....ein Zeichen von Freude ganz bestimmt.
Richtung nach Hause ging es dann flott, mit wachem Blick und bereit für
mehr......
Leider leider ist das ja nicht (mehr) möglich und gerade an so einem Tag wie
heute fand ich es wieder sehr schade (und war auch traurig) dass ich ihn nicht
reiten kann. Wir hätten ein tollen Schneeritt gemacht mit Tempo auf diesem zum
Teil geradezu tollen Boden für einen flotten Galopp......seufz.
Dabei sollte ich ja eigentlich sehr dankbar und glücklich sein, dass es schon
bedeutend besser geht mit Taifun als noch letztes Jahr um diese Zeit. Wir haben
trotz den Rückschlägen doch viele Fortschritte gemacht und wenn es so
weitergeht.....wer weiss.
Wenn es so gut weitergeht, möchte ich im Frühling, wenn wir auch das Round-Pen wieder gebrauchen können, wieder fleissig Bodenarbeit und Aufbau-"Training" machen, natürlich weiterhin spazieren gehen doch auch wieder Fahren und wer weiss, auch mal wieder reiten....natürlich nur Schritt.
Update August 2010......es wird wohl Zeit wieder mal einen Eintrag zu machen....die Zeit vergeht aber auch wie im Fluge.....Taifun geht es wirklich besser und wir machen Woche für Woche Fortschritte.....doch der Reihe nach....
Mit Hilfe einer lieben Kollegin im Stall
habe ich ein kleines Trainingsprogramm für Taifun im Round-Pen zusammengestellt
und so versuchen wir fleissig und diszipliniert mindestens 1x pro Woche an der
Longe zu arbeiten, das läuft eigentlich ganz gut und auch wenn Taifun nicht
wirklich begeistert ist davon macht er ordentlich mit...wir haben schon
Fortschritte gemacht und gerade heute, als meine Kinesiologin da war, hat sie
selbst gesagt dass die Rückenmuskeln sich wieder gut entwickeln. Das geht bei
einem alten Pferd natürlich langsamer doch wir habe ja noch Zeit und arbeiten
daran. Eine grosse Hilfe ist mir auch meine Reitlehrerin Gabi, sie reitet Taifun
1x pro Woche in der Halle und hilft mir ihn weiter und vor allem professionell
wieder aufzubauen....angefangen hat sie mit 5 Minuten Longe...jetzt sind wir
doch schon bei 20-25 Min Schritt, Trab und Galopp....und das geritten.....!
Taifun wird vorher ca. 30 Min im Schritt aufgewärmt (ich gehe dafür mit ihm
spazieren) und er macht gut bis sehr gut mit und vor allem.....er macht auch da
Fortschritte. Er sieht toll aus wenn ihn jemand, der so gut reiten kann, unter
dem Sattel hat. Man könnte glatt neidisch werden....
Taifun beim Aufbautraining im Frühling 2010 (sorry, Handyfoto...)
Auch draussen läuft es jetzt wieder
besser.....ich reite ihn 2-3x die Woche und wir traben und galoppieren doch auch
schon wieder.....!! Wer hätte das noch vor Monaten gedacht.
Natürlich lassen wir uns Zeit mit dem Einlaufen resp. Aufwärmen und suchen uns
Wege und gemähte Wiesen die sich eignen dafür. Am Anfang lief Taifun
unregelmässig, manchmal eher auf der lahmen Seite dann wieder gut bis
ordentlich, wir hatten einfach alles....da er ja auch Arthrose hat (vor allem
hinten links) ist es sicher auch tagesform- und wetterabhängig.
In der Halle lief er aber immer gut bis sehr
gut und die Bereiterin hat gemeint, das deute wohl auf Beschwerden die von den
Gelenken ausgehen hin statt muskulär.
Ich habe dann nach einer Unterstützung in Form einer Futterzugabe gesucht und
bin sowohl bei den Naturprodukten von Nehls wie auch bei einem Zusatzmittel vom
Tierarzt hängen geblieben. Da geht es um Ingwer als Entzündungshemmer und
Grünlippmuschel für die Gelenke. Auf alle Fälle scheint es zu wirken denn seit
er das bekommt geht es auch mit dem Trab draussen sicht- und fühlbar besser.
Wohl verdientes Sandbad nach der Arbeit, Herbst 2010
Taifun scheint es auch sonst wieder besser ja gut zu gehen....er hat einen schönen klaren Blick, ist immer aufmerksam wenn wir unterwegs sind, buckelt auch mal wieder im Galopp und hat seine 5-Araberminuten wenn Rinder, die wir unterwegs treffen, mal wieder mit scheppernden Glocken uns entgegenrennen.....hihi.......wir sind also back on track.
Und das beste zum Schluss.......2 Pferde,
darunter das jenige, welches Taifun so geschlagen und gebissen hat,. ziehen in
ein paar Wochen aus......juhui, endlich.
Dafür kam im Frühjahr ein neues Pferd in den Stall mit einer sehr lieben und
verständnisvollen Reiterin.....und so haben Taifun und ich neue Gspändli
gefunden für schöne ruhige Ritte.....
Jetzt hoffe ich sehr, dass es weiterhin so gut und positiv läuft......wir werden sehen.
2011
2011.....wie doch die Zeit vergeht...und schon wieder ist ein Jahr um......Ihr habt Euch vielleicht gewundert, dass so lange kein Eintrag mehr kam....(na ja, vielleicht auch nicht da Ihr wisst wie lange das manchmal dauert bei mir....mea culpa...)....doch keine Angst, Taifun gibt es noch und es geht ihm so weit ganz gut.......
Was ist alles passiert.....einiges muss ich sagen, im Guten wie im Schlechten, wie könnte es anders sein.....der Reihe nach
Herbst 2010.....schon mit Winterfell, bald wird es geschoren....doch unter den vielen Haaren, wieder besser in Schuss
Herbst 2010.......es lief wie immer,
Taifun machte weiter Fortschritte in allen Bereichen....
nun an einem Samstag morgen kam ich in den Stall denn wir wollten noch dies und
das an Unterhalt erledigen und dann eine kleine Ausfahrt machen als ich sah,
dass Taifun vorne am rechten Bein, gleich unterhalb des Fesselgelenkes recht
blutete......oh nein.
Wir haben dann die Haare weg geschnitten und versucht die Wunde zu reinigen doch
es hörte nicht auf zu bluten und wenn man genauer guckte, so gut es eben ging,
sah man, dass es doch tief hinein ging also Tierarzt rufen.......der kam auch
kurze Zeit später und es stellte sich heraus, dass es tatsächlich für mehrere
Zentimeter in die Tiefe ging und das so nahe am Gelenk.....mir wurde schon fast
schlecht. Der Tierarzt hat dann gewaschen, geguckt, gespült, nochmals gewaschen,
nochmals geguckt, mit einem Stab die Tiefe geprüft und dann mussten wir
vortraben...es sah, zum grossen Glück, ganz danach aus als hätte wir nochmals
Schwein gehabt und das Gelenk und die Sehnen waren nicht beschädigt....uff.
Doch was nun, eine echt blöde Stelle um zu verbinden da das Loch bei jeder
Bewegung, die er machte, sich auch bewegte, Nähen wäre eine andere Option
gewesen doch das ging nur mit einer Betäubung (das wollte ich nicht) und ob es
dann gehalten hätte.....wer weiss....und wieder nur Stehtage....nein Danke, das
hatten wir schon mal, die Folgen davon ja auch.....also liessen wir es bei
Salbe, Desinfektion und täglichem Verbandswechsel und viel Hoffnung, dass es gut
kommen würde ohne Infektion.
Gesagt, getan......wir schmierten, salbten und wuschen, ich kaufte viel Material
und mit grosser Hilfe aus den Nachbarstall (gelernte Tierpflegerin) ging auch
der Verbandswechsel das ganz gut.
Es dauerte eine ganze Weile, die Wunde brach immer wieder auf doch wir schafften
es ohne Infektion und bleibende Schäden. Gott sei Dank.
Natürlich untersuchen wir den Stall gründlich (nach scharfen Ecken und Kanten
etc.) denn wir konnten uns alle nicht vorstellen wie er sich das zugezogen
hatte, ging doch das Loch von unten nach oben dem Bein resp. Knochen entlang.
Die einzige Erklärung war, dass er sich wohl beim wälzen in der (doch grossen)
Boxe angeschlagen hatte und dann hastig aufgestanden ist...............wir
werden es nie erfahren.
Das Training drinnen und draussen ging
weiter wenn auch reduziert und vorsichtig.
Mitte Herbst kam dann ein Höhepunkt, endlich nach mehr als 2 Jahren meldeten wir
uns wieder mal an für eine Veranstaltung.....juhuii.
Nichts dramatisches dafür sehr schön......der traditionelle Bettags-Ritt in
Einsiedeln mit Segnung vor dem Kloster.
Obwohl wir früher das ja fast jedes Jahr gemacht hatten war ich sehr
aufgeregt.....der Weg vom Startpunkt zum Kloster führt über den Katzenstrick
(ein Hügel oder schon fast kleiner Berg), es geht zügig rauf auf einer Seite und
recht "stotzig" runter auf der anderen Seite bis zum Kloster...ob Taifun das
schaffen würde ohne Probleme.
Er tat es, und wie...........kaum aus dem Hänger wurde geguckt, geguckt und
nochmals geguckt in die Runde mit gespitzten Ohren und geblähten
Nüstern..............so wie früher an den Turnieren.
Mir wurde ganz warm als ich das sah......wer hätte das noch vor zwei Jahren
gedacht.
Impressionen Bettags-Ritt Einsiedeln 2010
..ohne Worte...
...alles sehr aufregend hier.....
...wo bleibt denn meine Ausrüstung...
...was ist denn da drüben los...
....guckst Du, da laufen ja schon welche los....
....was zerrt die da so lange rum...
...und wo bleibt mein Zaum....
Den ganzen Ritt über lief er super
motiviert, träbelte gar, zog vorwärts und liess sich sein Alter und die
"Gebrechen" nicht anmerken.......wirklich wie früher, als er noch jung war.
Auf dem Heimweg wollte er sogar fast bergab noch traben und lief allen davon, es
konnte nicht schnell genug gehen............das war ein richtiger Aufsteller und
wir beide haben den Tag sehr genossen.
Als nächstes musste ich endlich was tun
wegen seinem Futter........mehrere "Berater" hatten mich auf die nicht optimale
(um es mal diplomatisch auszudrücken) Fütterung hingewiesen. Das wusste ich ja
doch konnte mir bis jetzt niemand sagen was genau denn gut wäre.....alle gaben
Ratschläge doch wenn ich sie konkret nach einer neuen Zusammensetzung fragte
wichen sie mir aus.........na also, woher sollte ich, als Laie, denn wissen was
genau richtig war und was nicht.....bitte häh !!
Wenigstens gab mir dann jemand die Adresse von einer Ernährungsberaterin für
Pferde.....ja, so was soll es tatsächlich geben, also nichts wie ran und Kontakt
aufnehmen.
Da musste ich als erstes mal ein richtige CV von Taifun machen mit allen
möglichen Fragen und Fakten....wann reiten sie ihn wie lange und in welchem
Tempo und so was......füttert das Personal und wie oft...........wie
bitte?!?.......doch auch diese Hürde wurde genommen und nach einigem hin und her
wurde auch ein Termin im Stall gemacht.
Ferndiagnose lag bei mir nicht drin denn wie sollte man beraten wenn man den
Patienten noch nicht mal sieht................
Der Besuch zog sich dann über Stunden hin und war sehr durchzogen...ich will
nicht auf alle Details eingehen doch die Dame war sehr direkt und sprach laut
und deutlich aus was man wohl auch nur mal in Gedanken hätte behalten können und
erst Fakten prüfen........bei der Untersuchung sprach sie von Herzfehler,
Lungenproblemen, Dämpfigkeit (wie bitte??!), schwachem Rücken mit Schmerzen (ja,
wir waren im Training und am aufbauen) reiten sei da bis auf weiteres tabu, nur
noch Doppellonge im RoundPen für Wochen und ob ich wisse wie das geht (neh,
weiss ich nicht und prompt wollte sie mir noch einen Kurs bei ihr
aufschwatzen......nur wohnte sie doch recht weit weg), Rheuma und Arthrose
(wussten wir ja), die Fütterung sei eine wahre Katastrophe und falsch (ja genau
deshalb habe ich sie ja um Rat gebeten, nicht wahr) und noch vielem mehr........
mir wurde ganz anders, ja fast elend und ich war den Tränen nahe.......scheinbar
hatte ich (schon wieder) alles falsch gemacht.
Die Dame versteht vielleicht etwas von moderner Pferdefütterung doch so gut wie
nichts vom Umgang mit Kunden.................dass das ganze am Ende auch nicht
billig war (fast vierstellige Summe und jedes bisschen sprich Minute ist extra)
ist noch ein anderes Thema.
Herbst 2010....beim Morgen-Heu
Wie auch immer, nach einige Wochen bekam ich
dann ein langes Schreiben mit drei "Menu-Vorschlägen" und einem Disclaimer wegen
der Rehe resp. einem eventuellen erneute Schub wegen eventuellen Fehlern bei der
Futterumstellung.
Fragen dazu (und die hatte ich denn einige, für mich als Laien wichtige Details,
waren gar nicht erwähnt resp. erklärt) sollten sofort gestellt werden, nachher
würde jede Beantwortung wieder extra kosten !! ............so viel zum Thema
Nachhaltigkeit.
Wir haben dann ein Menu gewählt, die Zutaten überall besorgt und begannen mit
der sorgfältigen Umstellung und der "komplizierten" Zusammenstellung im Gramm
Bereich.
Da bei uns jeden Tag jemand anders im Turnus füttert musste ich die Portionen in
Schalen für die ganze Woche bereit stellen und ich konnte und wollte auch nicht,
dass ausser mir noch jemand die "Mischung" macht.
Um es kurz zu machen, erst vor ca. 2 Wochen waren wir fertig mit der ganzen
Umstellung, es gab Rückschläge in der Art "nein, nein, das esse ich nicht",
alles Futter wieder wegwerfen und neues machen, so will ich es auch nicht, so
ist es gut, etc. etc etc.
Ich hoffe jetzt einfach sehr, das all das
Futter resp. die Zusatzstoffe, denn es ist kaum was anderes geblieben doch seine
Wirkung hat. es dauert eben seine Zeit bis alles "wirkt"....doch wenn ich Bilanz
ziehen muss so würde ich sagen "Daumen hoch".
Wenigstens etwas.
Herbst 2010
Winter 2010......da wir im Winter das
RoundPen nicht regelmässig benützen können, denn entweder ist es eine
Tümpellandschaft oder steinhart gefroren, ist es um so wichtiger, dass wir ab
und zu resp. so oft wie möglich in die (Reit-)Stunden können. Taifun ging bis
jetzt ja so gut wie jeden Freitag morgen in die Halle wo er von einer Bereiterin
geritten wurde dh. sie hilft mir in wieder aufzubauen und beweglich zu
halten.
Das tut ihm wirklich gut und er macht Fortschritte.
Doch gerade diesen Winter ist meine Stallkollegin, die ihn jeweils zusammen mit
ihrem Pferd im Hänger mitnahm, für mehrer Monate flach gefallen.
Das hiess für mich / uns nicht nur mehr Stalldienste und Arbeit sonder auch
selber in die Stunde fahren. Das ging bei mir nur am Samstag morgen......
Da das ganze doch mehrere Stunden braucht (putzen, fahren, warmlaufen, warten
bis die Stunde fertig ist, trockenlaufen, wieder fahren und dann noch alles
versorgen) ging ganz schön viel Zeit drauf.....uff. Der schnee- und eisreiche
Winter tat das seinige.
Zusätzlich liess ich mich noch für einen
Stangen-Gymnastik-Kurs am Dienstag Abend überreden und wenn es auch nur jeden
zweiten Dienstag war so hielt es uns doch recht auf Trab mussten wir (Simon und
ich) doch vorher noch den Stall machen.
Taifun machte eigentlich recht gut mit obwohl die Stunde streng war. Wir waren
doch mehr als 10 Pferde (alles so grosse Exemplare) und Taifun musste sich mit
den kleinen Beinen doch recht sputen im Trab. Sowohl meine Reitlehrerin wie auch
der Kursanbieter (prof. Pferdegymnastiker oder wie man dem auch immer sagen
soll...) meinten es sei kein Problem und tue Taifun und mir gut.....hm.
Ich will mich gar nicht lange aufhalten mit Details.............kurz vor Ende
des Kurses habe ich ihn dann abgebrochen und fuhr nicht mehr hin.......
Taifun hat mir nicht nur mehrmals in der Stunden Zeichen gegeben dass er müde
war und eigentlich lieber aufhören möchte, auch fand ich den "Draht" zum
Ausbildner nicht richtig....für all den Aufwand an so einem Winterabend und dann
auch noch fast nur Kritik (und dann nicht konstruktive sondern "Du kannst das
gar nicht, Taifun schon doch du störst ihn nur....") zu hören in einem Tonfall
der nicht angebracht war....nein Danke.
Wir haben es einfach abgehakt als "Erfahrung".
So ging der Winter vorbei, ich habe versucht fast jeden Tag etwas mit Taifun zu machen....oft waren wir spazieren und wenn es ging auch reiten.
Nun ist der Frühling 2011...... da und wir freuen uns sehr über die wärmeren und vor allem wieder helleren Tage...........
Vor ein paar Wochen waren wir bei einem (für
uns) neuen Zahnarzt da Taifun sichtbar Mühe hatte beim fressen und er hatte auch
an Gewicht verloren. Bis jetzt hatten wir ja einen normalen Tierarzt der auch
die Zähne machte doch eine gute Kollegin im Stall meinte, sie kenne da einen
ausgewiesenen Fachmann für Pferdezähne und ob ich sie nicht zum nächsten Termin
begleiten möchte.
Das war eine wirklich gute Idee denn er konnte Taifun helfen und hat mich erst
noch gut beraten...doch der Reihe nach....
2010 hatte Taifun ja beim Zähneschleifen einen Zahn verloren resp. ein grosser
Teil von einem Backenzahn ist ausgefallen. Dieses Loch war vollgestopft mit
Material das fürchterlich gestunken hat doch das schlimmste war, dass der Zahn
gegenüber sich schräg weg ausgebreitet hatte und beim Kauen schwer im Weg stand.
Der Zahni hat ganz schön lange geschleift und geraspelt und gespühlt, Taifun hat
gut mitgemacht doch leider musste er eine Spritze haben weil der Zahni darauf
bestanden hat.
Mir war gar nicht wohl dabei doch was wollte ich machen......
Der Hammer kam dann am Schluss..........der
Zahni meinte, dass Taifun Eothr hat.
Bitte was, häh....? Mir schwante Übles.........und wie.
Nachdem ich dann im Internet recherchiert habe wurde es mir erst recht schlecht.
Eothr ist eine Krankheit der Schneidezähne bei vorwiegend älteren Pferden, dh.
die Struktur des Kiefers und der Zahnwurzeln verändert sich, verdickt sich, wird
entzündet, schmerzt sehr und das Pferd kann nicht mehr richtig
fressen..........einzige Alternative wenn es soweit ist....alle Schneidezähne
ziehen lassen (und das bei einem Pferd mit
Rehe).........................................einfach ohne Worte.
Taifun hat die Krankheit, sie ist aber im
Moment noch nicht voll ausgebrochen was sie aber jederzeit kann. Heilung oder
Medis gibt es nicht, man kann nur Vitalpilze geben da diese den Prozess etwas
verlangsamen sollen / können.........
Also wieder ein neuer Zusatz ins Futter . Dabei haben wir doch eben erst den
Umstellungsprozess auf das neue Futter hinter uns gebracht und das erst noch
nicht wirklich vollständig da Taifun eine Komponente noch immer verweigert.
Was soll ich da noch sagen....................
Wir machen jetzt einfach weiter wie bisher und harren der Dinge die da noch kommen werden.
Impressionen von einem Frühlingsmorgen, noch verschwitzt von gestern und verstaubt vom Sandbad.....
April 2011.....
so einem saftigen Frühstückshälmchen am Sonntag Morgen kann niemand widerstehen
...oops, ich werde beobachtet....
.....also nix wie weg....
...statt zu knipsen soll die mir lieber mein Heu bringen...
...na endlich, jetzt aber weg da, hier kommt der Chef...
...was höre ich da...jetzt schleppen die auch noch die Kutsche aus der Scheune...
...die können mich mal...
Fortsetzung folgt.....
2012
September 2012.....Taifun nach leichter Arbeit im Roundpen im fahlen Licht der Abendsonne.....wir waren noch voller Hoffnung.....................
...wer hätte geahnt, dass er sich nur in ein paar Wochen auf die Reise ohne Wiederkehr begeben würde...
...ohne Worte...
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Lieber……geliebter Taifun…..mir fehlen noch immer die Worte....der Schmerz ist tief....... und trotzdem ist es mir ein Bedürfniss…….Danke einfach Danke für alles was Du mir in diesen langen, unvergesslichen Jahren geschenkt hast…..Danke dass ich Dich durch Licht und Schatten begleiten durfte….all die Momente…..die schönen, die wunderschönen aber auch jene die alles andere als schön waren werde ich nie vergessen…….sie alle gingen tief unter die Haut, drangen ins Herz, in die Seele ein wo sie für immer ihre unverwechselbaren Spuren hinterlassen haben….….die intensiven Zwiegespräche ohne Worte während den letzten Jahren als wir Abend für Abend spazieren gingen bei Wind und Wetter, Schnee und Regen, Sonne und Dunkelheit die uns sanft umhüllte…..als wir uns freuten auf den Weg zusammen und als es ein Muss war für uns beide…..die Momente wo ich Dich nicht verstanden habe oder wollte, als Du mich aus Deinen dunklen und tiefgründigen Augen angesehen hast und Dich über ungeduldige, ja manchmal auch unschöne gar harsche Worte und Gesten gewundert hast da Du doch nur nicht mehr konntest…..Deine steht’s sanften ‚Schubser’ mit dem Kopf als wieder Tränen im Überflusse liefen weil ich nicht mehr wusste wie ich die Schuld noch sühnen konnte die ich auf mich geladen hatte…als wolltest Du mir sagen „..he, alles halb so wild, ich verstehe …verzeihe Dir?..“….meine Erwartungen, meine Hoffnungen, mein Träume, meine Beharrlichkeit, aber auch meine Fehler, meine Versäumnisse, meine eigene Schwäche, meine Versuche und Erfolge…..allen Unkenrufen zum Trotz haben wir dem Sensenmann doch noch ein paar Jahre abgerungen…….bis zu diesem letzen Tag wo ich nicht da war…..wo ich Dich nur aus der Ferne aber mit brennendem und blutendem Herzen begleiten konnte über die Brücke, die wir alle eines Tages beschreiten müssen…………die endgültige Entscheidung lag bei mir, sie ist mir sehr schwer gefallen auch wenn Du Signale gegeben hast bevor ich ging ……ich wusste tief im Innern der Tag war nicht mehr weit und doch……….wollte es nicht wirklich wahr haben, habe bis zu letzt gehofft auf ein weiteres Wunder………es sollte nicht sein. ….nun grast Du wieder friedlich, frei und ungezwungen auf den Weidegründen jenseits der Brücke…..nimmst die Wiese im Trab oder Galopp so schnell und so oft Du willst ….und vor allem…..Du bist wieder ohne Schmerzen…… Als Du gingst ging ein grosser Teil von mir mit Dir…….Du wirst immer in meinem Herzen bleiben und ich hoffe, ja freue mich auf den Tag des Wiedersehens auf der anderen Seite der Brücke……vergiss mich nicht, lieber geliebter Taifun und verzeih mir……….Ruhe in Frieden
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Oktober 2012:................Taifun ist am
Abend des 31.10.2012 über die Regenbogenbrücke gegangen.....nun grast er wieder
frei und so oft er will auf seiner geliebten Weide und kann sie im Galopp nehmen
...............die letzten Jahre konnte und durfte er das ja
leider nicht mehr.
Wie es ihm in seinem letzten Jahr so ging und was wir alles noch erleben durften
und leider auch mussten schreibe ich nieder wenn ich mich wieder gefasst
habe...........der Schmerz ist noch zu gross.......(04.11.12)
Oktober 2012...eines der letzten Fotos von Taifun.......
...du hast nun keine Schmerzen mehr.....leb wohl....wir sehen uns auf der anderen Seite wieder....
RIP
Der Schmerz,
den Du heute fühlst,
bringt Dir eines Tages neue Kraft!
Ich weiss, eines Tages wirst
Du wieder lachen und von
ganzem Herzen fröhlich sein.
Doch bis
Dein Leid und
Dein Schmerz verstrichen sind,
brauchst Du nicht zu denken,
dass Du stark sein musst
- Deine Gefühle sind echt,
und Du brauchst Dich nicht zu schämen,
wenn Dir zum Weinen zumute ist.
Es gibt
schwere Wege im Leben,
die wir ganz alleine gehen müssen,
obwohl liebe Menschen nie von Deiner Seite weichen.
Die Gefühle die Du spürst,
können auch nur von Dir getragen werden.
Vergiss aber
nicht,
dass Du nicht allein bist.
Alle die Dich lieben,
sind in Gedanken bei Dir.
Du wirst
wieder Kraft finden,
Frieden und Freude zu fühlen.
Denn alles braucht seine Zeit.